Was ist LEGASTHENIE/DYSKALKULIE?


Eine Voraussetzung für das Schreiben und Lesen ist das automatisierte Abrufen der Verbindungen zwischen Sprache und Schrift/Zahlen und umgekehrt.

 

Diese Leistungen können von Menschen mit Legasthenie / Dyskalkulie nicht mit der gleichen Geschwindigkeit wie von nichtlegasthenen Menschen erlernt werden.

4 -10 % der Schulkinder sind von dieser genetisch bedingten Teilleistungsschwäche betroffen.

Trotzdem sind diese Schüler meistens sehr intelligent und in anderen Bereichen sehr begabt.

Sogar der erfolgreiche Schriftsteller Michael Köhlmeier  ist Legastheniker.



Anzeichen für eine möglicherweise vorhandene Legasthenie/Dyskalkulie können sein:


  • häufige Unaufmerksamkeit beim Lesen, Schreiben und/oder Rechnen, leichte Ablenkbarkeit, Verträumtheit
      beim Lesen, Schreiben und/oder Rechnen häufen sich bestimmte Fehler
  • Buchstaben werden ausgelassen, hinzugefügt oder vertauscht
  • ähnliche Buchstaben werden oft verwechselt (z.B. b und d)
  • das Kind liest nicht genau, was geschrieben steht
  • es wiederholt Teile beim Lesen, liest langsam und stockend, verliert die Zeile häufig, etc. und liest überhaupt sehr ungern
  • das Kind bekommt lieber vorgelesen als selbst zu lesen
  • Einer und Zehner werden vertauscht, ähnliche Ziffern werden verwechselt (z.B. 6 und 9, 7 und 1)
  • Rechnungen werden oft durch Zählen statt durch Rechnen gelöst
  • das Kind beginnt Rechnungen oft neu
  • auch einfache Additionen sind nur schriftlich lösbar
  • die Rechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division werden oft vertauscht
  • Sachaufgaben sind nur schwer lösbar
  • die Stellenwerte und die Ziffer "Null" stellen oft ein Problem dar
  • Zahlen und Spiele mit Zahlen werden abgelehnt, ebenso kein Interesse an Preisen und dem Wert des Geldes
  • Memories, Puzzles, Dominos ... werden nicht gerne gespielt
  • Die Uhrzeit und Reihenfolgen wie Wochentage und Monate werden nur schwer erlernt
  • Schwierigkeiten beim Schuhbänder binden, Ball fangen, Schnur springen


Ist mein Kind wirklich von Legasthenie oder Dyskalkulie betroffen?


Die Antwort darauf lässt sich unter anderem mit Hilfe des AFS-Tests finden. Wenn mehrere der oben angeführten Aussagen auf Ihr Kind zutreffen, ist es sinnvoll, das Kind von einem ausgebildeten Legasthenietrainer testen zu lassen.

Durch den Computertest kann der Legasthenietrainer feststellen, ob es sich tatsächlich um Legasthenie und/oder Dyskalkulie handelt oder ob eine einfache Lese- und Rechtschreibschwäche vorhanden ist.

Dies festzustellen ist deshalb wesentlich, da es bei vorhandener Legasthenie bzw. Dyskalkulie nicht ausreicht

nur Lesen, Schreiben und Rechnen zu üben, sondern auch ein Training der Sinneswahrnehmungen und

der Aufmerksamkeit notwendig ist.

Nur so können im Laufe der Zeit Verbesserungen beim Lesen, Schreiben und Rechnen erzielt werden.

Das Kind hat auf Grund seiner differenzierten Sinneswahrnehmungen Probleme beim Erkennen von Buchstaben, Zahlen, Räumen etc. und dadurch kommt es zu Wahrnehmungsfehlern.


Daher müssen zuerst die Wahrnehmungen und die Aufmerksamkeit verbessert werden, um dann auch im Bereich der Symptome Erfolge erzielen zu können.